Aare.Guide
Von der Engehalde nach Worblaufen, ca. 3.2km
Zwischen dem Engehaldewehr und der Felsenau befindet sich der wohl ursprünglichste Teil der Aare in der Region Bern. Die Aare, nun reduziert als «Restwasserstrecke», fliesst durch ihr natürliches Bett. Die Szenerie wechselt zwischen lockerer urbaner Bebauung, Schrebergärten und bewaldeten Hängen.
Die kleinere Wassermenge und das natürliche Flussbett bedeuten aber auch mehr Hindernisse und verlangen drum mehr Aufmerksamkeit beim befahren oder durchschwimmen dieses Abschnittes.
Dies zeigt sich bereits beim Einsteig am Engehaldewehr. Die offizielle Einstiegsstelle, direkt am Wehr auf der rechten Seite in Fliessrichtung, ist sehr schön angelegt, die Weiterfahrt von dort verlangt aber eine gewisse Umsicht und Erfahrung: Je nach dem welches Tor am Wehr offen ist wirst Du möglicherweise entweder auf die Felsen gedrückt oder landest im Rücklauf Richtung Wehr. Unbedachte Aktionen können Deine Passagiere, Dich und Dein Boot in ernsthafte Gefahr bringen. Hier kannst Du den Rücklauf Richtung Wehr erahnen.
Eine alternative Einstiegsstelle befindet sich ca. 200 Meter flussabwärts auf der rechten Seite in Fliessrichtung. Hier kannst Du sicher einsteigen und bist weit genug vom Wehr entfernt.

Nachdem Du das Autobahnviadukt unterquert hast geht die Aare in eine weite Rechtskurve. Im Scheitel dieser Kurve, gegenüber der grossen Kiesbank, befindet sich ein alter Sporen auf der linken Seite in Fliessrichtung. Bei normalem Sommerwasserstand ist dieser nur an der Wellenbildung zu erkennen.
Nach dem Bootshaus des Wasser Sport Clubs Bern legt sich die Aare in eine Linkskurve. Am linken Ufer siehst Du die Schrebergartensiedlung Thormannmätteli, rechts begleitet Dich ein bewaldeter Hang. Und vor Dir, fast in der Mitte der Aare liegt eine riesige Nagelflueplatte im Wasser. Je nach Wasserstand siehst Du auch nur die Wellenbildung davon.
Etwas weiter flussab erscheint die Schrebergartensiedlung Löchligut am rechten Ufer. Die Aare ist in diesem Bereich geprägt durch grosse Kiesbänke. Die Wahl der richtigen Durchfahrt zwischen den Kiesinseln verlangt aufmerksame Beobachtung der Strömung. Ein Fehler an dieser Stelle ist nicht so schlimm, bitte beachte aber beim verlassen Deines Bootes zwei Punkte: 1. Im Wasser liegen nicht nur angenehm runde Steine sondern auch scharfkantige, Scherben oder Metallteile. 2. Auch im flachen Wasser kann die Strömung stark sein, ein Misstritt ist schnell passiert.
Nach dem Ende der Schrebergärten macht die Aare eine zunehmend engere Linkskurve. Im Eingang der Kurve befinden sich auf der rechten Seite in Fliessrichtung drei Buhnen im/unter Wasser, diese können Dein Schlauchboot problemlos aufschlitzen. Unmittelbar danach fängt die Befestigung der Kurvenaussenseite an. Bitte beachte in diesem Zusammenhang dass Dich die Strömung immer an die Aussenseite einer Kurve drückt wenn Du nichts dagegen unternimmst. Auf der Innenseite der Kurve bildet sich ein grosses Kehrwasser. Wenn Du da reinfährst drehst Du eine, oder mehrere, Extrarunden, gefährlich ist das aber nicht.
Im Anschluss an die Kurve siehst Du am rechten Ufer den Zufluss der Worble, anschliessend die Gebäude der alten Hammerschmitte und danach neue Wohnhäuser. Vor der Hammerschmitte befindet sich ein künstliches Riff fast in der Mitte der Strömung, meistens siehst Du davon nur die Wellenbildung. Bitte fahr nicht darüber.
Im Hintergrund siehst Du nun schon die Tiefenaubrücke. Diese kannst Du entweder in der Mitte, und nur dort (!), durchfahren. Bitte beachte aber dass dieses Hindernis als Wildwasser Stufe 3 kategorisiert ist. Wenn Du Dir nicht sicher bist kannst Du die neue Rampe, am rechten Ufer knapp 100 Meter vor der Brücke, als sichere Ausstiegsstelle nutzen und Dir die Sache in Ruhe ansehen. Wenn Du Dich dazu entscheidest die Stelle zu umtragen kannst Du Dein Boot knapp 100 Meter nach der Brücke wieder sicher einwassern.

Falls Du unter der Brücke durch paddeln möchtest beachte bitte folgendes: Nutze nur die mittlere Durchfahrt, die beiden seitlichen Durchfahrten sind durch Hindernisse versperrt die nicht gut sichtbar sind. Hinter der Brücke hängen die Tore der Wildwasser-Slalomstrecke über der Aare. Wenn die Kanuten nicht gerade am trainieren sind sollten die Stangen genügend hoch über dem Wasser hängen so dass eine sichere Durchfahrt gewährleistet ist.
SchwimmerInnen beachten bitte dass sich die Wassertiefe in diesem Bereich sehr schnell ändert. Es kann gut sein dass Du eben noch 5 Meter Wasser unter Dir hattest und schon kratzen Deine Knie über den Kies. Auch im tiefen Wasser kann es sein dass Deine Füsse schmerzhaften Kontakt zu einem Felsen herstellen. Zwischen der Untertorbrücke und dem Lorrainebad oder oberhalb vom Marzilibad schwimmst Du sicher besser.
Unter der Tiefenaubrücke durch zu schwimmen ist sehr gefährlich! In allen drei Durchgängen liegen zum Teil grosse Steine und andere Hindernisse im Stromzug an denen Du Dich ernsthaft verletzen kannst. Dazu kommen relativ grosse Wellen und starke Verwirbelungen hinter der Brücke. Selbst mit Schwimmweste oder vergleichbaren Hilfsmitteln wirst Du hier viel Wasser schlucken.
PaddlerInnen sollten mindestens eine minimale Erfahrung auf Fliessgewässern mitbringen um diesen Flussabschnitt geniessen zu können. Mit Erfahrung und dem richtigen Boot ermöglicht er Dir aber ein wunderschönes Erlebnis.
Mit dem Gummiboot startest Du am besten von der Felsenau aus. Da Gummiboote im allgemeinen nicht sehr gut zu steuern sind kann Dich der Flussabschnitt zwischen dem Engehaldewehr und der Felsenau ziemlich ins Schwitzen bringen.
Wenn Du eine Tour bei uns buchst informieren wir Dich sehr genau über alle möglichen Hindernisse die Dir auf dem von Dir gebuchten Abschnitt begegnen können. Und natürlich auch wie Du sie sicher umfahren kannst.
Weitere Infos und das Buchungsformular findest Du hier: https://www.faltboot.ch/vermietung/aare/
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